Wenn Steine sprechen

So wie mit uns Steinen ist es auch in Eurem Leben. Bringt Euch in Balance und Ruhe wird einkehren, findet Eure Mitte und alles wird mit Leichtigkeit funktionieren.

 

Wir Steine sind die ältesten Lebewesen der Erde. Gott schläft in uns – atmet in den Pflanzen – träumt in den Tieren – und erwacht im Menschen.

Wir liegen meist unbeachtet irgendwo. Still und unauffällig bewegen wir uns in unserem gemächlichen Tempo über die Jahrmillionen, so langsam dass uns der Mensch, der in unserem Zeitverständnis nur ein paar wenige Sekunden bei uns ist, meist kaum wahrnimmt. Er, der sich in seinem Kopf so viele scheinbar wichtige Dinge zusammengedacht hat, denen er Beachtung schenkt. Doch stehen wir – wie von Zauberhand aufgetürmt – für einmal in einer schier unmöglichen Balance vor ihnen, halten sie inne. Dann holen wir sie mit unserer Magie für einen kurzen Augenblick aus ihren Träumen und Sorgen. Für einen kurzen Moment werden ihre Gedanken unterbrochen, und in dieser Sequenz, in der ihr Programm unterbrochen worden ist, darf ihr inneres Kind staunen und die ganze Unschuld und Zeitlosigkeit ihrer Seelen wird spürbar, so wie es war als sie geboren wurden. Für den Bruchteil einer Sekunde vergessen sie Angst und Sorge, Zukunft und Vergangenheit und kommen dort an, wo sie immer waren: Im Hier und Jetzt, bei uns. Dies wird möglich, weil wir sie die absolute Leichtigkeit und Ausgewogenheit etwas scheinbar Schweren erkennen lassen. Die Gewissheit, dass sie nichts erschüttern kann, wenn sie mit sich im Einklang, in ihrer Mitte sind.

Unsere Balance ist die Summe der Disbalancen der einzelnen Steine, die sich zusammen aufheben. Nur mit all unseren Ecken und Kanten, die wir akzeptieren wie sie sind, wird das Wunder der Balance möglich. Und genau wie wir, die in diesem Moment eine einzigartige Grazie und Bewunderung erfahren, so wollen wir ihnen helfen, jeden Moment in ihrer einzigartigen Schönheit zu leben. Jeden Moment bewusst in der eigenen Vollkommenheit zu leben, hier und jetzt, egal wie sich dieser Moment anfühlen mag, dies ist unsere Botschaft an die Menschen. Möge das Wunder der fragilen Grossartigkeit, und sei sie nur von kurzer Dauer, dem Menschen helfen, den Weg zu sich zu finden.

Denn was er so sehnlich und fiebrig im Aussen sucht, kann er nur im Innen finden. Scheinbar von uns, der Natur getrennt, wird er dann erkennen, dass er eins ist mit dem, was er durch seine Suche zerstört. Und sich schliesslich wieder mit der Natur vereinen, für Ihren – seinen eigenen – Schutz einstehen und diese Weisheit weitergeben.

Wir, die Steine, hoffen dass der Mensch erkennt, dass er sich verloren, vom Grossen ganzen abgetrennt hat. Dass er dabei ist, die Erde mit all ihren Schätzen zu zerstören. Wir wünschen ihm dass er erkennen mag, dass die Erde auch ohne den Menschen kann und konnte, er aber nicht ohne sie.

Mancherorts nennen sie es „die Vertreibung aus dem Paradies“. Alles was er zu tun braucht um das Paradies, das vor seinen Füssen liegt, wieder zu finden ist, seinen Verstand wieder mit seinem Herzen zu verbinden. Denn das Paradies ist und war immer hier, die Hölle hat er in seinem Kopf erfunden.